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Ein Kittel ist ein Kleidungsstück in Form eines Mantels bezeichnet, das als Berufskleidung von Ärzten und anderen Heilberuflern getragen wird.
Die klassische Kleidung des Arztes war jahrhundertelang ein schwarzer Gehrock. Aus hygienischen Gründen wechselte die Farbe des Kittels schließlich zu weiß.
Kittel sind in der Medizin in verschiedenen Formen und Farben verfügbar. Der klassische weiße Arztkittel wird auch als Arztmantel bezeichnet. Daneben gibt es OP-Kittel und Schutzkittel, die für den mehrfachen Gebrauch oder als Einmalkittel konzipiert sind.
Der Arztkittel ist häufig knielang, hat einen Kragen und ist vorne zuknöpfbar. Außerdem befindet sich oft eine querverlaufende Schlaufe am Rücken. Er besitzt mehrere Taschen für Gegenstände wie Stethoskope oder Stifte. Auch ist oft eine Aufschrift mit Namen und Funktion der Person eingenäht bzw. kann als Schild daran befestigt werden.
Aus hygienischer Sicht ist der weiße Arztkittel ein zweischneidiges Schwert. Einerseits schützt er den Träger vor äußerer Verschmutzung und lässt diese auch leicht erkennen. Andererseits ist er auch ein Vektor für Erreger und wird somit zunehmend kritisch betrachtet.
Bei häufigen und wechselnden Patientenkontakten können sich insbesondere an den Ärmeln Erreger sammeln. Diese können gerade bei immungeschwächten Patienten nosokomiale Infektionen auslösen oder Sterilgut kontaminieren. Die Ärmel eines Arztkittels enden aus diesem Grund meist kurz vor dem Handgelenk. Es werden aber auch vermehrt kurzärmlige Kittel verwendet, manche Kliniken verbieten bereits langärmlige Arztkittel.
Ein Arztkittel sollte regelmäßig gewechselt werden, mindestens täglich. Nach Verwendung wird er in einer Schleuse ausgezogen und dann der Reinigung übergeben. Auch sollte das Krankenhausgebäude möglichst nicht mit Kittel verlassen werden. Weiterhin empfiehlt es sich, Kittel stets geschlossen zu tragen und darauf zu achten, möglichst keine Gegenstände mit ihm zu streifen.
Der OP-Kittel wird in Operationsbereichen getragen. Er ist aus traditionellen und praktischen Gründen blau oder grün. Diese Farben wirken beruhigend und weniger ermüdend auf die Augen. Auch ist die Notwendigkeit für das Erkennen eventueller Kontaminationen (wie Blutflecken) hier geringer, da OP-Kittel nach jedem Eingriff gewechselt werden.
Schutzkittel setzt man beim Umgang mit infektiösen Patienten oder Materialien ein. Dabei handelt es sich meist um Einmalkittel, die zum Beispiel vor Betreten eines Zimmers mit infektiösen Patienten oder bei der Abnahme von Abstrichen angezogen werden.
Aus der Forschung ist der so genannte Weißkitteleffekt als messbare Wirkung auf den Patienten bekannt. Ein weißer Kittel strahlt einen bestimmten Sozialstatus, Autorität und ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild aus. Allerdings schafft er auch Distanz und ein hierarchisches Gefälle gegenüber dem Patienten. Bei bestimmten Patientengruppen, vor allem bei Kindern, kann er Angst auslösen. Aus diesem Grund - und den oben erwähnten hygienischen Aspekten - verzichten viele Ärzte mittlerweile auf den Arztkittel.
Denkt man an Ärzte, so kommen meistens weiße Kittel in den Sinn. Doch wird in modernen Krankenhäusern vom medizinischen Personal längst nicht nur Weiß getragen. Auch Grün, Blau, Gelb und Altrosa gehören zu den Farben, die in Krankenhäusern heute zu den Dresscodes gehören.
Weiß gehört natürlich auch weiterhin zu den beliebtesten Farben der Mediziner. Zur Visite und in der Sprechstunde werden weiße Kittel getragen. Sie lösten die schwarzen Gehröcke von einst ab, die von den Medizinern einstmals bevorzugt wurden. Aus demselben Grund, wieso bei Untersuchungen Einweghandschuhe getragen werden, ist die Kleidung der Ärzte weiß und aus einem bestimmten Stoff. Die weiße Kleidung lässt sich Kochen und dadurch leicht keimfrei halten. Somit steht der weiße Arztkittel sinnbildlich für Sauberkeit und Vertrauenswürdigkeit.
Im OP wird heute jedoch meistens Blau oder Grün getragen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Grün sowie auch Blau sind zunächst einmal Farben, die auf den Patienten beruhigend wirken. Außerdem sind Blutflecke nicht so leicht zu erkennen, wie auf weißer Kleidung. Das ist ein besonders wichtiger Aspekt, wenn es sich um einen Eingriff bei örtlicher Betäubung handelt, bei dem der Patient sein um Umfeld sehen kann. Auch für den Chirurgen ist die Kleidung in mattem Grün oder Blau günstiger. Strahlende weiße Kleidung reflektiert das grelle Licht im OP stark und wird zu einer Belastung für die Augen, die bei längeren Eingriffen schnell ermüden kann.
In den meisten Krankenhäusern wird heute für die einzelnen Abteilungen jeweils eine spezielle Farbe eingesetzt. So kann für mehr Hygiene und eine erhöhte Sicherheit gesorgt werden. Die blaue, beziehungsweise grüne Kleidung wird von Personal noch vor dem Verlassen des Bereichs ausgezogen und in einem speziellen Reinigungsverfahren gewaschen, oder, im Falle von einem hohen Infektionsrisiko, sogar verbrannt.
In anderen Bereichen werden die Uniformen des medizinischen Personals durch verschiedene Farben gekennzeichnet. Wie die verschiedenen Farben genau eingesetzt werden, ist von Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden. Doch ist beispielsweise Altrosa eine gängige Farbe für die Gynäkologie, Gelb für Infektiologie oder Tropenmedizin und Blau für die Intensivmedizin. Durch die Farbcodierung werden die einzelnen Mitarbeiter ihren Bereichen deutlich zugeordnet. Außerdem erleichtert dieses System auch die Reinigung der Kleidung. Gemäß der Farben weiß man bei der Reinigung genau, welches Reinigungsverfahren angewendet werden muss.
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